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5. Pilze als Erreger von Krankheiten bei Menschen und Tiere

5.1. Allgemein Hinweise zu Krankheiten durch Pilze

Krankheiten, hervorgerufen durch Pilze, sind bei den Pflanzen gänzlich anders als bei den Menschen und höheren tierischen Organismus. Aber auch hierbei ergeben sich dennoch manche Übereinstimmungen, welcher durch die parasitäre heterotrophe Ernährungsweise hervorgerufen wird.

Je nach Art des Schadenbildes kann unterschieden werden:

Mykose
Mykotoxikose
Mycetismus
Allergose

Im feuchten (unter Umständen) mit Schimmelpilz befallenen Gebäude werden Sick-building-Symptomatiken wie Ausschläge, Juckreiz, Nasenbluten, Husten und Kopfschmerzen [2] ebenso werden Magen-Darm-Probleme und ZNS-Symptomatiken (Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsschwächen, Müdigkeit) geschildert.

Die gesundheitlichen Auswirkungen werden hier kurz zusammengefaßt und in den Nachfolgepunkten ausführlicher erläutert.

In der Anlage 6 werden die klinisch relevanten Schimmelpilze und die verursachten Erkrankungen zusammengefasst.

Auch wenn sich in den letzen Jahren typische Beschwerdebilder herauskristallisiert haben, sind die Kenntnisse über die genaue Pathogenese von Wirkungen der Schimmelpilze auf den Menschen zurzeit noch lückenhaft, so dass wissenschaftlich abgesicherte Aussagen hierzu nur sehr eingeschränkt möglich sind. Der Zusammenhang von Dosis und Wirkung zwischen Messungen von lebenden Pilzen in der Raumluft und gesundheitlichen Beschwerden ist nur sehr schwer nachzuweisen, da auch abgestorbene Schimmelpilze und von ihnen freigesetzte Stoffe Wirkungen haben. [24]

Es gibt aber auch eine Vielzahl von Schimmelpilzen, die bewusst genutzt werden. So führte die Entdeckung von dem schottischen Mikrobiologen Alexander Flemming 1928 zu den Antibiotika Penizillin, welches durch Penicillium notatum und Penicillium chrysogenum produziert wird. Bei der Lebensmittelproduktion wird das auffällige flavour mehrere Käse, wie Roquefort, dänisch blau, Camembert, und Brie durch den Reifeprozess in Anwesenheit von Schimmelpilze (Edelschimmel), wie der Gattung Penicillium, erzielt. Zu nennen sind auch die Hefepilze die zur Alkoholerzeugung genutzt werden, zum Beispiel die Weinhefe (Saccharomyces ellipsoideus) und die Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae). Weinhefe führt die im Most enthaltene Glucose in Alkohol über, während die Bierhefe auf die Vergärung der Maltose spezialisiert ist. [25], [26] Auch im Sauerteig oder Brotteig verwandeln zugesetzt Hefepilze den Zucker in Alkohol, der während des Backprozesses verdampft und die Kohlensäurebläschen den Teig auflockern. MutterkornAn der Umwandlung frischer Milch in gegorene Milch, vor allem in der Form von Joghurt, sind maßgeblich Hefepilze beteiligt. Der Pilz, unter den Namen Mutterkorn bekannt, ist ein Parasit auf Getreide, speziell auf Roggen, der eine sehr schwere Erkrankung (Kriebelkrankheit auch Ergotismus) hervorruft. Die krampferzeugende Wirkung beruht in erster Linie dem Alkaloid Ergotoxin. Es findet Anwendung in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Das Mutterkorn gehört zu den ältesten Heilpflanzen, dass bereits chinesischen Ärzte der Frühzeit kannten. [26]

 

Bild 5.1.1.: Mutterkorn, ein Parasit auf Getreide [27]

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