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- Zerstörerisches Geflecht - Der Echte Hausschwamm ... -; deutsche bauzeitung 7/04, Technik, S. 67 ff. - Dipl.-Ing.oec. Peter Rauch -

Die Pilzbestimmung vom Echten Hausschwamm

Der Echte Hausschwamm befällt mit Vorliebe das Dachgeschoss, (feuchte) Deckenbalkenköpfe und Kellerräume. Aber auch an anderen Bauteilen ist er zu finden.
Ob es sich bei einem Pilzbefall tatsächlich um den Echten Hausschwamm handelt, kann durch eine makroskopische Untersuchung der Pilzart ermittelt werden. Diese erfordert fachgerecht entnommene Holz- und Pilzproben. Werden hierbei Fehler gemacht, ist eine sichere Bewertung des Schadens nicht gewährleistet. Des Weiteren muss die Schadensumgebung beurteilt werden. Alle Merkmale des Befalls, wie Standort, Werk- beziehungsweise Baustoffe, Klimabedingungen und auch die Zeitfaktoren, sind vollständig zu erfassen. Die Pilzbestimmung sollte sich stets auf mehrere Merkmale stützen, denn in der Praxis greifen meist gleichzeitig verschiedene holzzerstörende Pilze den Baustoff an. Dabei dominiert der Pilz, der gegenwärtig optimale Lebensbedingungen vorfindet.

Einige Pilze bilden ein feines Myzel im und auch auf dem Holz sowie an der angrenzenden Schüttung oder am Mauerwerk aus. Lediglich das Myzel des Echten Hausschwamms breitet sich im Mauerwerk großflächig aus. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Fruchtkörper. Außerdem bevorzugen die verschiedenen holzzerstörenden Pilze bestimmte Holzarten.
Wichtige mikroskopische Merkmale ergeben sich aus der Untersuchung von Sporen, Substratmyzel, Fruchtkörper, Strängen und Oberflächenmyzel. Die Proben werden hierzu meist angefärbt, um bestimmte typische Strukturen hervorzuheben. Bei älteren oder verschmutzten Proben können zugleich Schimmelpilze auftreten, was zu Fehlinterpretationen führen kann. Die mikroskopische Bestimmung eines holzzerstörenden Pilzes erlangt Bedeutung, wenn statische Probleme vorliegen oder wertvolle Kunstgegenstände und denkmalgeschützte Bauten bedroht beziehungsweise befallen sind. Denn durch die Eingrenzung der Pilzart lassen sich Sanierungskosten einsparen und Bausubstanz kann erhalten werden. Allerdings bedarf es hierzu immer mehrerer Proben von verschiedenen Orten.
Neu ist die Bestimmung über die DNS (Desoxyribonukleinsäure). Inwieweit hier zwischen totem und aktiven Probematerial unterschieden werden kann, ist nicht bekannt.

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